Wie sich Kafka nähern, was von Kafka lesen? Die erste Lektüre von Kafka kann fesselnd oder abschreckend sein – was auch immer es ist, bleiben Sie dran. Vielleicht wollen Sie sich aber auch auf anderen, indirekten Wegen Kafka nähern – nach den ersten Tipps aus Januar und Februar nähern wir uns heute Kafka wieder auf ganz andere Weise.

Im August 1912 lernt Franz Kafka bei der Familie Brod Felice Bauer kennen und es beginnt Kafkas produktivste Zeit in den Jahren 1913 und 1914. Er unternimmt zahlreiche Dienst- und Erholungsreisen, schreibt hunderte von Briefen, schreibt Tagebuch, veröffentlicht sein erstes Buch („Betrachtung„), vollendet „Das Urteil“ in einer Nacht, „Die Verwandlung“ in wenigen Wochen und beginnt „Der Prozess“, er liest viel und widmet sich ganz der Literatur.

„Ich habe kein litterarisches Interesse sonder bestehe aus Litteratur, ich bin nichts anderes und kann nichts anderes sein.“

(Franz Kafka an Felice Bauer am 14. August 1913)

Ein möglicher Einstieg in das Leben und Werk von Franz Kafka ist es, sich in dessen Zeit zurückzuversetzen und hierzu sei die folgende Lektüre empfohlen:

Florian Illies, „1913. Der Sommer des Jahrhunderts„, ein amüsanter, tiefgründiger und leicht zu lesender Parcoursritt mit einem Panorama der Literatur, Kunst und Musik der beginnenden Gegenwart, und die Nr. 65 der Geo Epoche, „1914. Das Schicksalsjahr des 20. Jahrhunderts“, die auch ein separates Kapitel zur Entstehung von Kafkas Proozess bereithält. Beide Lektüren können uns Kafkas Lebzeiten näher bringen und bieten unterhaltsame und lehrreiche Lesestunden.