Am 2. Juni 1924 schrieb Franz Kafka seinen Eltern einen letzten Brief bevor er weniger als 24 Stunden später verstarb – dies war also der letzte Brief von Franz Kafka und somit auch seine letzten schriftlichen Worte. Er wünscht sich seine Eltern nochmals zu sehen, glaubt aber nicht, dass es sich lohnt, wenn die Eltern die Strapazen der Reisen auf sich nehmen und insgesamt klingt er sehr versöhnlich, von Konflikten mit dem Elternhaus ist nichts zu spüren. Es ist ein langer Brief, der von Franz Kafka viel Kraft verlangt. Beim Schreiben schläft er ein und der Brief wird von seiner Lebensgefährtin Dora Diamant abgeschlossen, abgesendet wird er nicht mehr.
Da ich leider keine Briefausgabe mit diesem Briefes habe, verweise ich auf die Website des S.Fischer Verlags.
Im Projekt „Kafkas letzte Tage“ der Kafka Gesellschaft Österreich wird die Geschichte der letzten 46 Tage im Leben von Franz Kafka erzählt, ein empfehlenswerter Podcast, der ebenfalls heute diesen letzten Brief zum Thema hat:
Dieser Brief ist auch Teil einer Ausstellung im Literaturmusem in Prag unter dem Titel „Hry Franze Kafky (Die Spiele Kafkas)„, die noch bis Mitte September 2024 zu sehen ist. Laut Museumswebsite will „Die Ausstellung […] mit dem Klischee auf[räumen], Franz Kafka sei „ein von bizarren Phantasien zerfressener Weltmüder“ gewesen. Der berühmte Schriftsteller pflegte einen freien, spielerischen Umgang mit seiner Existenzangst und war schließlich selbst ein ziemlich aktiver Sportler. Unter diesem Blickwinkel nähert sich die Ausstellung Kafkas Tagebüchern und Briefwechseln, literarischen Texten, die häufig das Element des Spiels und des Spielens mit dem Leser thematisieren, ihrem kreativen Zugriff in verschiedenen musikalischen und künstlerischen Gattungen und der höchst „übersetzerischen“ Kunst des Übersetzens.“
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