Zum 100. Todestag von Franz Kafka richtet sich verständlicherweise viel Interesse auf die letzten Lebenswochen und -tage des berühmten Dichters in den österreichischen Kliniken und Sanatorien und hier ganz besonders das Sanatorium des Dr. Hoffmann in Kierling, das heute einen Kafka-Gedenkraum der österreichischen Kafka-Gesellschaft beherbergt.

In dem 65-minütigen Dokumentarfilm „Kafkas letzte Reise“ von Clemens Schmiedbauer und Hans-Gerd Koch, u.a. auf der Website des Literaturmuseum der österreichischen Nationalbibliothek zu finden, zeigt der Kafka-Kenner Koch die letzten Lebensstationen von Franz Kafka und schildert anhand von Briefen und medizinischen Dokumenten nicht nur die fortschreitende Krankheit sondern auch das Innenleben des Dichters und seiner engsten Vertrauen, insbesondere Dora Diamant und Robert Klopstock. Ein unbedingt empfehlenswerter Film, der nicht nur Hans-Gerd Koch selber zu Wort kommen lässt, sondern auch weitere Kafkaforscherinnen und Medizinhistoriker. Mit diesem Film bekommt man einen guten Einblick, wie Kafka Abschied vom Leben nimmt, aber auch wie sehr er in den letzten Wochen leiden muss. Ein Film, leise und einfühlsam erzählend, der unter die Haut geht.