„Prag läßt nicht los. Uns beide nicht. Dieses Mütterchen hat Krallen. Da muss man sich fügen oder -. An zwei Seiten müßten wir es anzünden, am Vysehrad und am Hradschin, dann wäre es möglich, daß wir loskommen. Vielleicht überlegst Du es Dir bis zum Karneval.“
(Brief an Oskar Pollak am 20.12.1902, Franz Kafka, Briefe 1900 bis 1912, Frankfurt/Main 1999)
„Prag läßt nicht los. […] Dies Mütterchen hat Krallen.“ wird allzu häufig mit Wehmut und Nostalgie zitiert, z.B. von Touristen, die Prag verlassen müssen. Für Kafka gab es hier aber keine wehmütige Konnotation, er wollte Kafka als junger Mann allzu gerne verlassen und schaffte es nicht.